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Beton vs Holz

Wieso es wichtig ist nicht nur aus Beton zu bauen; der Hunger nach Sand führt zu Inseln aus Beton.

„Wie Sand am Meer“ stand einst für Überfluss – doch heute ist Sand eines der knappsten Güter der Welt. Unbemerkt hat sich der Bedarf an Sand, vor allem für die Betonproduktion, in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Beton, der Baustein unserer modernen Infrastruktur, hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert und wird heute weltweit in riesigen Mengen verwendet – und Sand ist sein zentraler Bestandteil.


Der wahre Sandbedarf

Zwei Drittel aller Bauwerke bestehen aus Stahlbeton, der zu zwei Dritteln aus Sand besteht. Um eine Vorstellung vom enormen Sandverbrauch zu bekommen, hier einige Zahlen:

200 Tonnen für ein mittleres Haus
3000 Tonnen für ein Krankenhaus
30.000 Tonnen für einen Kilometer Autobahn
12 Mio.- Tonnen für ein Atomkraftwerk

Experten schätzen, dass jährlich mehr als 15 Milliarden Tonnen Sand weltweit verbraucht werden, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen geht sogar von bis zu 40 Milliarden Tonnen aus. Allein in Deutschland wurden 2012 235 Millionen Tonnen Sand und Kies abgebaut, hauptsächlich für die Bauindustrie.

 

Die Folgen des Sandabbaus

Doch dieser immense Bedarf hat drastische Folgen. Alle leicht zugänglichen Sandvorkommen sind weitgehend ausgeschöpft, und die Nachfrage steigt weiter. Daher wird zunehmend Sand vom Meeresboden abgebaut, was zu schweren Umweltschäden führt: Absaugmaschinen zerstören nicht nur den Sand, sondern auch das Leben am Meeresboden – von Tieren bis hin zu Korallenriffen, die durch Sedimentablagerungen ersticken. In Saudi-Arabien führte der Sandabbau sogar zum Tod eines kompletten Riffs.

Die Folgen für die Nahrungskette sind ebenfalls verheerend: Wenn die kleineren Lebewesen, die die Nahrungsgrundlage für größere Fische bilden, aussterben, verlassen auch die größeren Fische das betroffene Gebiet. Am Ende sind es die Fischer, die mit leeren Netzen zurückkehren.

 


Ein nicht nachwachsender Rohstoff

„Es ist ein gefährlicher Irrtum zu glauben, Sand sei eine schnell nachwachsende Ressource. Das ist er nicht“, warnt der Geowissenschaftler Kay-Christian Emeis. Der Abbau von Sand wird weltweit durch Tausende von Schwimmbaggern betrieben, die täglich riesige Mengen aus den Meeren saugen. Und auch in unseren heimischen Gewässern, wie der Nord- und Ostsee, zeigen Geologen alarmierende Auswirkungen. Der Sandabbau verändert Küstenlinien und kann sogar dazu führen, dass Inseln verschwinden.

Kriminalität und Strandraub

Der enorme Bedarf an Sand hat zu einer neuen Form der Kriminalität geführt: Sandraub. Schätzungen zufolge wurden bereits 40 bis 45 Prozent des weltweiten Sandaufkommens illegal abgebaut. Strände werden geplündert, und zurück bleibt oft nur Gestein, was die Regeneration der Küsten nahezu unmöglich macht.

 



Die Zukunft des Strandes

Wenn der Sandabbau ungebremst fortschreitet, könnten viele Strände, wie wir sie heute kennen, am Ende des 21. Jahrhunderts nur noch Geschichte sein. Doch es gibt Hoffnung: Wenn wir die Bedeutung jedes einzelnen Sandkorns und die Rolle der Strände für das Leben auf der Erde verstehen, könnte ein Umdenken beginnen. Alternativen zu diesem unnachhaltigen Umgang mit Ressourcen müssen gefunden werden – und eine davon könnte bereits in Sicht sein. Holz als Baustoff bietet eine vielversprechende Lösung.

In der modernen Bauindustrie ist Beton der dominierende Baustoff – und doch gibt es zunehmend gute Gründe, ihn zu meiden und stattdessen auf Holz zu setzen. Holz ist nicht nur ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff, sondern bietet auch eine Vielzahl von ökologischen und praktischen Vorteilen, die Beton in den Schatten stellen. Warum es sich lohnt, auf Holz zu setzen und den Betonverbrauch zu reduzieren, zeigt sich auf mehreren Ebenen.

 


Nachhaltig bauen mit Holz

Beton hat uns über viele Jahrzehnten hinweg als Baustoff begleitet, doch angesichts der zunehmenden Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel, Ressourcenknappheit und Umweltschutz ist es an der Zeit, umzudenken. Holz bietet eine nachhaltige, klimafreundliche und ästhetisch ansprechende Alternative zu Beton. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, der CO₂ speichert, die Umwelt schont und den Bedarf an nicht erneuerbaren Ressourcen reduziert. Die Bauindustrie muss sich der Verantwortung stellen, alternative Baustoffe wie Holz zu nutzen, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.